OK, man kann es noch als "Vorfühlen" werten. Die Diskussion, ob das überhaupt eine Umschuldung ist, muss man aber nicht führen.
Denn es geht um eine Streckung der Rückzahlung und das zählt (zumindest in den Welt) der Kreditausfallversicherungen (CDS) normalerweise als "Default", umgangssprachlich Staatspleite. Im Fall von Jamaika war es genau das gleiche. Jamaika plant auch eine Rückzahlung der Schulden. Nur halt später und mit niedrigeren Zinsen (siehe
ERSTE STAATSPLEITE: JAMAIKA!).
Über diese Möglichkeit hat der stellvertretende Ministerpräsident Theodoros Pangalos gestern laut im Fernsehen nachgedacht. Andere Mitglieder der griechischen Regierung reagierten verwundert, allerdings kann man in politischen Kreisen durchaus davon ausgehen, dass solche Schritte bei vollem Bewusstsein gemacht. Fällt die Reaktion (in diesem Fall der Finanzmärkte oder aus Brüssel) zu heftig aus, dementiert man halt aus allen Rohren ... Bleibt die Reaktion verhalten, macht man weiter (siehe
Juncker) ...
Die Rendite der griechischen Staatsanleihen reagiert heute kaum. Die Rendite der Zehnjährigen geht mäßig nach oben, die Rendite der zweijährigen sinkt sogar. Ganz im Gegensatz zu Irland: Dort steigen die Renditen kräftig: Die 10-jährigen um 43 Basispunkte auf 8,80%, die 2-jährigen um 51 Basispunkte auf 5,05%. Auch in Portugal geht um 25 Basispunkte auf 7,06% (10 Jahre) und 40 Basispunkte auf 4,44% (2 Jahre) nach oben. Die Rendite der spanischen Anleihen hingegen steigen nur leicht.
FAZ: Griechenland will Schulden erst später zurückzahlen
Ich schaue mal, ob ich noch weitere Infos zum Thema finde (aber erstmal gibt's Apfelpfannkuchen).
Update (22:15):
Inzwischen vollständig dementiert:
Boerse-go: U-Turn auf griechisch - ausstehende Schulden sollen nun doch pünktlich zurückgezahlt werden
Update 2 (19.01.11):
Laut einer ungenannten Quelle wird ein Ausfall der griechischen Staatsanleihen durchgespielt, meldet Reuters. Insbesondere werden die Auswirkungen auf die Bilanzen der deutschen Banken geprüft.
"Sie haben begonnen, das Undenkbare zu denken" wird die anonyme Quelle zitiert.
Es wird natürlich wieder alles dementiert. Ich glaube aber kein Wort davon, denn es wäre fahrlässig, wenn die Auswirkungen eines griechischen Zahlungsausfalls nicht durchgespielt würden. Man muss zumindest wissen, ob man diese Möglichkeit überhaupt hat.
Irland ist übrigens auch nicht außen vor (was auch nur logisch ist).
Zeit: Bundesregierung plant Umschuldung Griechenlands
UPDATE 1-Germany studies possible Greek restructuring -sources | Reuters
OK, man kann es noch als "Vorfühlen" werten. Die Diskussion, ob das überhaupt eine Umschuldung ist, muss man aber nicht führen.
Denn es geht um eine Streckung der Rückzahlung und das zählt (zumindest in den Welt) der Kreditausfallversicherungen (CDS) normalerweise als "Default", umgangssprachlich Staatspleite. Im Fall von Jamaika war es genau das gleiche. Jamaika plant auch eine Rückzahlung der Schulden. Nur halt später und mit niedrigeren Zinsen (siehe
ERSTE STAATSPLEITE: JAMAIKA!).
Über diese Möglichkeit hat der stellvertretende Ministerpräsident Theodoros Pangalos gestern laut im Fernsehen nachgedacht. Andere Mitglieder der griechischen Regierung reagierten verwundert, allerdings kann man in politischen Kreisen durchaus davon ausgehen, dass solche Schritte bei vollem Bewusstsein gemacht. Fällt die Reaktion (in diesem Fall der Finanzmärkte oder aus Brüssel) zu heftig aus, dementiert man halt aus allen Rohren ... Bleibt die Reaktion verhalten, macht man weiter (siehe
Juncker) ...
Die Rendite der griechischen Staatsanleihen reagiert heute kaum. Die Rendite der Zehnjährigen geht mäßig nach oben, die Rendite der zweijährigen sinkt sogar. Ganz im Gegensatz zu Irland: Dort steigen die Renditen kräftig: Die 10-jährigen um 43 Basispunkte auf 8,80%, die 2-jährigen um 51 Basispunkte auf 5,05%. Auch in Portugal geht um 25 Basispunkte auf 7,06% (10 Jahre) und 40 Basispunkte auf 4,44% (2 Jahre) nach oben. Die Rendite der spanischen Anleihen hingegen steigen nur leicht.
FAZ: Griechenland will Schulden erst später zurückzahlen
Ich schaue mal, ob ich noch weitere Infos zum Thema finde (aber erstmal gibt's Apfelpfannkuchen).
Update (22:15):
Inzwischen vollständig dementiert:
Boerse-go: U-Turn auf griechisch - ausstehende Schulden sollen nun doch pünktlich zurückgezahlt werden
Update 2 (19.01.11):
Laut einer ungenannten Quelle wird ein Ausfall der griechischen Staatsanleihen durchgespielt, meldet Reuters. Insbesondere werden die Auswirkungen auf die Bilanzen der deutschen Banken geprüft.
"Sie haben begonnen, das Undenkbare zu denken" wird die anonyme Quelle zitiert.
Es wird natürlich wieder alles dementiert. Ich glaube aber kein Wort davon, denn es wäre fahrlässig, wenn die Auswirkungen eines griechischen Zahlungsausfalls nicht durchgespielt würden. Man muss zumindest wissen, ob man diese Möglichkeit überhaupt hat.
Irland ist übrigens auch nicht außen vor (was auch nur logisch ist).
Zeit: Bundesregierung plant Umschuldung Griechenlands
UPDATE 1-Germany studies possible Greek restructuring -sources | Reuters
Griechenland (jetzt doch) vor Umschuldung ...
"Griechenland will Schulden erst später zurückzahlen."
AntwortenLöschenDas ist aber nun echt alternativlos ...
Jaja, gestern geht nicht mehr ...
AntwortenLöschenWurde schon wieder revidiert ...
AntwortenLöschenU-Turn auf griechisch - ausstehende Schulden sollen nun doch pünktlich zurückgezahlt werden
http://www.boerse-go.de/nachricht/U-Turn-auf-griechisch-ausstehende-Schulden-sollen-nun-doch-puenktlich-zurueckgezahlt-wer,a2442842.html
Gruß Markus
ich glaub, es war vor ziemlich genau einem Jahr als der griechische Betrug hochkochte und ich meine auch hier im Blog eine mögliche griechische Staatspleite noch keineswegs als sicher galt ;)
AntwortenLöschenIst ja immer noch nicht sicher ...
AntwortenLöschenoch eggie ...
AntwortenLöschenwir sind knapp vor 150% Verschuldung , die 200% sind eine Frage von wenigen Jahren, die Griechen zahlen auch jetzt schon trotz massivster Stützung ~ 10% Zinsen und das alles unter dem Gesichtspunkt, dass die griechische Wirtschaft nicht gerade das ist, was im Ausland Angst und Schrecken verbreitet .... ich mein jetzt im positiven Sinne.
Vor einem jahr hätte ich noch auf (einen effektiven und wie auch immer kosmetisch verbrämten) Forderungsverzicht von 30-40% getippt. Mittlerweile halte ich 50-70% für realistischer.
Du unterschätzt die Kreativität der Beamten in Brüssel. Die Griechen können es aus eigener Kraft nicht schaffen. Das ist doch klar. Aber Brüssel hat Irland auch jahrelang 4% des BIPs finanziert. Warum nicht in Griechenland auch 5 oder 8 oder 10%? Das muss man ja gar nicht offenkundig machen, das kann man auch in europaweiten Solarsubventionen (damit die Anlagen auch dahin kommen, wo die Sonne scheint) oder neuen Olivenhainen verstecken.
AntwortenLöschenRealistisch und am sinnvollsten wäre natürlich ein Schuldenschnitt. Aber die Kräfte scheinen mir groß zu sein, die genau das noch immer vermeiden wollen ...
(Ich will übrigens nicht bestreiten, dass ich vor einem Jahr behauptet habe, dass die Griechen es aus eigener Kraft schaffen können. Das ist heute, auch wegen des Zinsniveaus von 11% natürlich völlig utopisch ...)
Die Griechen schaffen es nicht, die Iren nicht weil sie jetzt noch mehr Bankprobleme haben (die wären die einzigen die es schaffen könnten).
AntwortenLöschenDie Portugiesen nicht, und die Spanier erst recht nicht (da müssen die ganzen gefälschten Immobilienzahlen und Kellerschulden erst hochkochen).
Und die USA auch nicht(die haben zur Zeit einen "griechischen" Haushalt, Wirtschaftswachstum auf Pump).
Läßt sich aber leicht durch Gelddrucken oder einen Schuldenschnitt lösen - und das wird in den nächsten 5 Jahren passieren. Das wäre mein Tipp.
Es glaubt doch keiner, das sich all diese Völker 20 Jahre lang quasi versklaven lassen (hohe Steuern + miese Staatsleistungen) um das "abzustottern"?
@Till:
AntwortenLöschenDie USA können immer einfacher Schuldenschneiden: Den Dollar "verkacken" lassen. Und zack sind die Auslandsschulden restrukturiert. Gleichzeitig kommt die eigene Handelsbilanz wieder ins Lot.
Die USA ist das einzige Land der Welt, das die Nummer riskieren kann, weil sie halt die Weltleitwährung haben. Alle anderen Ländern würden langfristig über die Einstufung als Weichwährung die Rechnung über höhere Zinsen zahlen. Die USA nicht.
In Bezug zu 18.01., 19:07
AntwortenLöschenUnd wieder zurück ...
SPEKULATIONEN
Athen weist Umschuldungspläne zurück
Kredite der Euro-Partner sollen aber verlängert werden
http://derstandard.at/1293371185846/Spekulationen-Athen-weist-Umschuldungsplaene-zurueck
Markus
@ vorhergehender Anonymer
AntwortenLöschend.h. nicht die Anleihenbesitzer, sondern die Steuerzahler der Geberländer werden also die Dummen sein und man wird bei der EU irgendwann behaupten, "man sehe sich gezwungen die Hilfskredite zu erlassen" indem irgendeine "unvorhergesehene" Situation dahererfunden wird... ich vermute sehr stark, dass die "Kredite" bei den Gebern schon jetzt abgeschrieben wurden und von vornherein als Hilfen gesehen wurden.
Und wenn die Kredite "pro forma" unbedingt zurückgezahlt werden müssen dann werden die Griechen halt mit EU-Geldern wie von Egghat beschrieben zugeschüttet und den EU-Haushalt finanzieren halt auch die reichen Länder, also kommts aufs gleiche rau
Ich hab nix gegen Hilfen an andere Länder, die EU sollte ja nicht nur eine "Schönwetter"-Veranstaltung sein, und D profitiert gut davon, aber wenigstens hoffe ich dass auch die Banken mitbluten müssen und nicht nur der Steuerzahler