Kommt von der dänischen Saxobank. Sie ist aber nicht ganz so mutig, wie es auf den ersten Blick erscheint, denn die Prognose ist explizit als "outrageous" gekennzeichnet. Es geht also um eine Prognose, die man nicht so lesen sollte wie die (nutzlosen) Prognosen der Großbanken, sondern um eine, die zum Selber- und vor allem Querdenken anregen soll.
Ich hab's mal übersetzt:
1.) Es gibt schlimme Unruhen im Iran, weil der Staat durch die sinkenden Ölpreise die Grundversorgung der Bevölkerung nicht mehr aufrecht erhalten kann.
2.) Der Ölpreis wird auf 25 Dollar je Barrel sinken, weil die Nachfrage durch die schlimmste weltweite Wirtschaftskrise seit der Weltwirtschaftskrise einbrechen wird.
3.) Der S&P 500 wird auf 500 Punkte (aktuell knapp 900 Punkte) fallen, weil die Gewinne und die Hauspreise weiter sinken und die Finanzierungskosten der Unternehmen weiter steigen.
4.) Die EU wird auseinander brechen, weil die wirtschaftlichen Spannungen aufgrund der extremen Haushaltsdefizite zunehmen. Italien könnte seine Warnungen umsetzen und den Euroraum verlassen.
5.) Der Austral-Dollar wird gegenüber dem Yen auf 40 (aktuell 60) fallen. Auslöser ist die Schwäche der Rohstoffpreise.
6.) Der Euro/Dollar fällt auf 95 Cent, der Euro wird also extrem stark werden. Danach wird er sich allerdings zurück auf 1,30 abschwächen. Auslöser hierfür sind Probleme in den Bankbilanzen, die vor allem aus dem Druck der zusammenbrechenden Volkswirtschaften in Osteuropa stammen. Außerdem wird es innereuropäische Wirtschafts-Spannungen geben.
7.) Das Wirtschaftswachstum von China wird auf Null fallen. Die exportgetriebene chinesische Wirtschaft wird vom freien Fall der weltweiten und insbesondere amerikanischen Wirtschaftsaktivität signifikant getroffen werden.
8.) Pre‐In’s First Out. Mehrere osteuropäische Währungen, die aktuell ganz oder teilweise an den Euro-Wechselkurs gebunden sind, werden unter wachsenden Druck durch Kapitalabflüsse kommen.
9.) Der CRB Index wird um weiter 30% auf 150 fallen. Die Rohstoffblase platzt weiter. Die spekulativen Exzesse waren so groß, dass selbst die Angebots- und Nachfragestatistiken verzerrt wurden.
10.) 2009 wird die ersten asiatischen Währungen sehen, die an den chinesischen Yuan gebunden werden. Die asiatischen Länder werden sich China zuwenden, um neue Handelspartner zu finden und sich aus der Abhängigkeit der US-Exporte zu lösen.Man kann natürlich über alles diskutieren. Zum Beispiel würde ich sagen, dass bei einem Ölpreis von 25 Dollar auch dem Chavez die Brocken um die Ohren fliegen. Und dass gerade Italien aus dem Euro gehen/fliegen wird, ist auch nicht ganz plausibel. Portugal, Spanien und Griechenland sind mindestens genauso anfällig.
Direkt zum PDF:
Saxobankgefunden über:
FT Alphaville: [Outlook 2009] 10 outrageous claims from SaxobankCreditwritedowns meint nicht ganz zu Unrecht, dass solche Prognosen nur Ausdruck der "Overconfidence" der Marktteilnehmer seien. Was genau kommt, weiss eh niemand. Schon gar nicht so genau, wie angegeben wird. Wenn man den DAX für 2009 schätzt, kann man eigentlich nur 3000 bis 8000 sagen ...
Creditwritedowns: Think outside the box: ten outrageous predictions for 2009Trotzdem finde ich solche "quergedachten" Prognosen auf jeden Fall interessanter als 10% Plus im DAX vorherzusagen ...
Update (15:52)
Die FAZ hat's auch:
FAZ.NET: Saxo Bank sieht S&P 500 in 2009 auf 500 Punkte fallen(hätte ich mir die Arbeit sparen können ...)
Kommt von der dänischen Saxobank. Sie ist aber nicht ganz so mutig, wie es auf den ersten Blick erscheint, denn die Prognose ist explizit als "outrageous" gekennzeichnet. Es geht also um eine Prognose, die man nicht so lesen sollte wie die (nutzlosen) Prognosen der Großbanken, sondern um eine, die zum Selber- und vor allem Querdenken anregen soll.
Ich hab's mal übersetzt:
1.) Es gibt schlimme Unruhen im Iran, weil der Staat durch die sinkenden Ölpreise die Grundversorgung der Bevölkerung nicht mehr aufrecht erhalten kann.
2.) Der Ölpreis wird auf 25 Dollar je Barrel sinken, weil die Nachfrage durch die schlimmste weltweite Wirtschaftskrise seit der Weltwirtschaftskrise einbrechen wird.
3.) Der S&P 500 wird auf 500 Punkte (aktuell knapp 900 Punkte) fallen, weil die Gewinne und die Hauspreise weiter sinken und die Finanzierungskosten der Unternehmen weiter steigen.
4.) Die EU wird auseinander brechen, weil die wirtschaftlichen Spannungen aufgrund der extremen Haushaltsdefizite zunehmen. Italien könnte seine Warnungen umsetzen und den Euroraum verlassen.
5.) Der Austral-Dollar wird gegenüber dem Yen auf 40 (aktuell 60) fallen. Auslöser ist die Schwäche der Rohstoffpreise.
6.) Der Euro/Dollar fällt auf 95 Cent, der Euro wird also extrem stark werden. Danach wird er sich allerdings zurück auf 1,30 abschwächen. Auslöser hierfür sind Probleme in den Bankbilanzen, die vor allem aus dem Druck der zusammenbrechenden Volkswirtschaften in Osteuropa stammen. Außerdem wird es innereuropäische Wirtschafts-Spannungen geben.
7.) Das Wirtschaftswachstum von China wird auf Null fallen. Die exportgetriebene chinesische Wirtschaft wird vom freien Fall der weltweiten und insbesondere amerikanischen Wirtschaftsaktivität signifikant getroffen werden.
8.) Pre‐In’s First Out. Mehrere osteuropäische Währungen, die aktuell ganz oder teilweise an den Euro-Wechselkurs gebunden sind, werden unter wachsenden Druck durch Kapitalabflüsse kommen.
9.) Der CRB Index wird um weiter 30% auf 150 fallen. Die Rohstoffblase platzt weiter. Die spekulativen Exzesse waren so groß, dass selbst die Angebots- und Nachfragestatistiken verzerrt wurden.
10.) 2009 wird die ersten asiatischen Währungen sehen, die an den chinesischen Yuan gebunden werden. Die asiatischen Länder werden sich China zuwenden, um neue Handelspartner zu finden und sich aus der Abhängigkeit der US-Exporte zu lösen.Man kann natürlich über alles diskutieren. Zum Beispiel würde ich sagen, dass bei einem Ölpreis von 25 Dollar auch dem Chavez die Brocken um die Ohren fliegen. Und dass gerade Italien aus dem Euro gehen/fliegen wird, ist auch nicht ganz plausibel. Portugal, Spanien und Griechenland sind mindestens genauso anfällig.
Direkt zum PDF:
Saxobankgefunden über:
FT Alphaville: [Outlook 2009] 10 outrageous claims from SaxobankCreditwritedowns meint nicht ganz zu Unrecht, dass solche Prognosen nur Ausdruck der "Overconfidence" der Marktteilnehmer seien. Was genau kommt, weiss eh niemand. Schon gar nicht so genau, wie angegeben wird. Wenn man den DAX für 2009 schätzt, kann man eigentlich nur 3000 bis 8000 sagen ...
Creditwritedowns: Think outside the box: ten outrageous predictions for 2009Trotzdem finde ich solche "quergedachten" Prognosen auf jeden Fall interessanter als 10% Plus im DAX vorherzusagen ...
Update (15:52)
Die FAZ hat's auch:
FAZ.NET: Saxo Bank sieht S&P 500 in 2009 auf 500 Punkte fallen(hätte ich mir die Arbeit sparen können ...)
Die mutigste Prognose des Jahres
zu 6)
AntwortenLöschender Dollar wird stark
Irgendwie hört sich das nach einer extremen Version von 2008 an. Imho nicht sehr weit gedacht, weil meist projizieren "Analysten" einfach das letzte Jahr in die Zukunft fort. Das ist ein ziemlich dummer Ansatz, denn so kann man natürlich keine Finanzkrise vorhersehen.
AntwortenLöschenNichtsdestotrotz habe ich das Saxobank-Szenario als Worstcase auf dem Schirm. Möglich auf jeden Fall und stimmig imho auch.