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Dieter Meyeer
am
Montag, März 02, 2009
Ich gebe zu, direkt das nächste monatliche Update einer Zahl wieder als Zahl des Tages zu bringen, ist irgendwie langweilig. Wer aber mein Blog schon vor zwei Jahren gelesen hat, weiss, wie sehr ich davon überzeugt war, dass die US-Verbraucher nicht einfach weiter machen können und permanent mehr Geld ausgeben können, als sie verdienen und die Lücke über steigende Hypotheken zu decken. Daher ist die Wiederentdeckung des Sparens durch den US-Verbraucher so beeindruckend, dass ich die Zahl doch noch mal bringen. Auch weil der Umschwung so kräftig ist.
Im Januar stiegen die verfügbaren Einkommen um 1,5%, die Ausgaben nur um 0,4%. Zwar mag das überraschend starke Einkommenswachstum auf einen Einmaleffekt bei der Auszahlung der Gehälter der öffentlichen Angestellten zurückzuführen sein, aber das ist nur ein Grund mehr, sich diese Zahlen auch im nächsten Monat wieder anzuschauen ;-) Beide Zahlen haben natürlich auch von der fallenden Inflation profitiert, die auf 0,7% (bzw. 1,6% in der Kernrate) gesunken ist.
Aus all diesen Faktoren errechnet sich eine Sparrate der amerikanischen Privathaushalte von
5,0%
für den Januar 2009. Wohl gemerkt plus 5,0%;-). Damit ist die Sparrate auf einem Niveau, das ich als "ausreichend", wenn auch nicht superkomfortabel bezeichnen würde.
Jetzt ist die Sparrate so hoch wie zuletzt vor 14 Jahren. Das zeigt aber auch, dass die Krise nicht so schnell vorbei sein wird. Die Phase des "Überkonsums" war lang, viel zu lang. Und die Aufräumarbeiten dafür können nicht in ein paar Monaten geleistet werden.
Und dummerweise jetzt, wenn die US-Wirtschaft Ausgaben und Konsum benötigt, sparen die Verbraucher. Aber das habe ich alles schon letzten Monat gesagt: Zahl des Tages (02.02.2009): +3,6%
Update (21:22)
Ich hab noch einen schönen Chart der Savings Rate gefunden:
Ich gebe zu, direkt das nächste monatliche Update einer Zahl wieder als Zahl des Tages zu bringen, ist irgendwie langweilig. Wer aber mein Blog schon vor zwei Jahren gelesen hat, weiss, wie sehr ich davon überzeugt war, dass die US-Verbraucher nicht einfach weiter machen können und permanent mehr Geld ausgeben können, als sie verdienen und die Lücke über steigende Hypotheken zu decken. Daher ist die Wiederentdeckung des Sparens durch den US-Verbraucher so beeindruckend, dass ich die Zahl doch noch mal bringen. Auch weil der Umschwung so kräftig ist.
Im Januar stiegen die verfügbaren Einkommen um 1,5%, die Ausgaben nur um 0,4%. Zwar mag das überraschend starke Einkommenswachstum auf einen Einmaleffekt bei der Auszahlung der Gehälter der öffentlichen Angestellten zurückzuführen sein, aber das ist nur ein Grund mehr, sich diese Zahlen auch im nächsten Monat wieder anzuschauen ;-) Beide Zahlen haben natürlich auch von der fallenden Inflation profitiert, die auf 0,7% (bzw. 1,6% in der Kernrate) gesunken ist.
Aus all diesen Faktoren errechnet sich eine Sparrate der amerikanischen Privathaushalte von
5,0%
für den Januar 2009. Wohl gemerkt plus 5,0%;-). Damit ist die Sparrate auf einem Niveau, das ich als "ausreichend", wenn auch nicht superkomfortabel bezeichnen würde.
Jetzt ist die Sparrate so hoch wie zuletzt vor 14 Jahren. Das zeigt aber auch, dass die Krise nicht so schnell vorbei sein wird. Die Phase des "Überkonsums" war lang, viel zu lang. Und die Aufräumarbeiten dafür können nicht in ein paar Monaten geleistet werden.
Und dummerweise jetzt, wenn die US-Wirtschaft Ausgaben und Konsum benötigt, sparen die Verbraucher. Aber das habe ich alles schon letzten Monat gesagt: Zahl des Tages (02.02.2009): +3,6%
Update (21:22)
Ich hab noch einen schönen Chart der Savings Rate gefunden:
Ist die Spar-Rate differenzierbar? Ich meine: wer steckt da alles mit welchem Antewil drin? Oder betrifft die Sparrate nur jenen Teil der Bevölkerung, der sowieso seinen Konsum kaum noch steigern kann, im Gegensatz zu den working poor?
Die Sparrate ist differenzierbar, aber nicht auf monatlicher Basis.
Es gibt dazu Zahlen, diese sind aber aufwändig zu berechnen und werden IIRC nur jährlich erstellt (und mit einiger Verzögerung).
Die Fed berechnet auch Vermögensstatistiken, da könnten die Zahlen drin sein. Oder auch in den GDPs. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das eine regelmäßig veröffentlichte Zahl ist.
Ich habe mal danach gesucht und nichts gefunden bis auf ein paar sehr alte Zahlen (2000 und 1992). Diese waren sehr interessant, weil immer von Linken argumentiert wird, dass man den Einkommensschwachen das Geld geben muss, weil die prozentual weniger sparen. Die sind halt arm und müssen auf Vieles verzichten un geben daher das Geld sofort aus.
Das Interessante an den Zahlen: Diese These stimmte für 1992. Da war die Sparrate bei den Bestverdienenden am höchsten. Das Seltsame, was selbst mich überrascht hat (der ja eigentlich der oben genannten These skeptisch gegenüber stand): 2000 war das GENAU anders herum. Die Sparrate der am besten Verdienenden war sogar negativ, während die Sparrate der 20% mit dem niedrigsten Einkommen auf 8% gestiegen war.
Ich hab auch noch das Paper auf der Platte, weil ich das archivierenswert fand. Das gibt es hier: Fed Paper
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Ist die Spar-Rate differenzierbar? Ich meine: wer steckt da alles mit welchem Antewil drin? Oder betrifft die Sparrate nur jenen Teil der Bevölkerung, der sowieso seinen Konsum kaum noch steigern kann, im Gegensatz zu den working poor?
AntwortenLöschenDie Sparrate ist differenzierbar, aber nicht auf monatlicher Basis.
AntwortenLöschenEs gibt dazu Zahlen, diese sind aber aufwändig zu berechnen und werden IIRC nur jährlich erstellt (und mit einiger Verzögerung).
Die Fed berechnet auch Vermögensstatistiken, da könnten die Zahlen drin sein. Oder auch in den GDPs. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das eine regelmäßig veröffentlichte Zahl ist.
Ich habe mal danach gesucht und nichts gefunden bis auf ein paar sehr alte Zahlen (2000 und 1992). Diese waren sehr interessant, weil immer von Linken argumentiert wird, dass man den Einkommensschwachen das Geld geben muss, weil die prozentual weniger sparen. Die sind halt arm und müssen auf Vieles verzichten un geben daher das Geld sofort aus.
Das Interessante an den Zahlen: Diese These stimmte für 1992. Da war die Sparrate bei den Bestverdienenden am höchsten. Das Seltsame, was selbst mich überrascht hat (der ja eigentlich der oben genannten These skeptisch gegenüber stand): 2000 war das GENAU anders herum. Die Sparrate der am besten Verdienenden war sogar negativ, während die Sparrate der 20% mit dem niedrigsten Einkommen auf 8% gestiegen war.
Ich hab auch noch das Paper auf der Platte, weil ich das archivierenswert fand. Das gibt es hier: Fed Paper
und just als die Sparrate zu sinken begann, begann der S&P500 seine massive Aufwärtsbewegung^^
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