Die fallende Kreditqualität der Schuldner ist in diesem Blog schon lange ein Thema (u.a.
Zahl des Tages (13.4.09): 6). Auch habe ich mir schon ein paar Mal Gedanken gemacht, was das für die Aktienbewertungen bedeutet:
Damit haben die Bilanzen in nur gut 20 Jahren eine beeindruckende Kehrtwende gemacht: Ausgehend von intransparenten Bilanzen, in denen hohe stille Reserven schlummerten, kam es im Rahmen einer Transparenzinitiative zum Heben der stillen Reserven, was dann so weit getrieben wurde, dass die Bilanzen jetzt so ausgehöhlt sind, dass wir jetzt wieder intransparente Bilanzen haben, nur dass jetzt Verluste versteckt werden.
(
Zahl des Tages (04.09.09): 10,2%)
Das will ich daher nicht alles wiederholen. Noch einmal eine Zahl des Tages in diesem Zusammenhang zu bringen, kann allerdings nicht schaden.
Gestern gab es neue Zahlen von Standard & Poors zur Qualität der Schuldner und vor allem der Ausfälle. Danach sind bis zum Karnevalsbeginn (11.11) weltweit
243
Schuldner mit Anleihen im Gesamtwert von
573.000.000.000 (573 Milliarden) Dollar
ausgefallen. Zum Vergleich: 2008 gingen nur 126
Gläubiger Schuldner Pleite, allerdings größere, denn das Gesamtwolumen betrug 433 Milliarden.
Auf alle
Gläubiger Schuldner von Nicht-Investment-Qualität gerechnet betrug die Ausfallrate im Oktober
9,71% (Vormont 9,59%, Tief 0,79% Herbst 2007)
Es ist also in den letzten 12 Monaten fast jeder 10. Anleihenemittent mit Junk Qualität auch wirklich ausgefallen.
(Es fielen übrigens garantiert auch wieder ein paar
Gläubiger Schuldner aus, die S&P vorher noch auf Investmentqualität hatte. Beim letzten Mal waren 87% von S&P vorher als Junk geratet. Immerhin 13% hatten also vorher offiziell (fehlerhafterweise) Investmentqualität und fielen trotzdem aus. S&P betont die Zahl nachvollziehbarerweise nicht besonders ...)
Das Geld ist natürlich nicht weg, einen Teil werden die
Schuldner Gläubiger im Normalfall noch eintreiben können, in den meisten Fällen wohl durch eine Umschuldung mit teilweisem Forderungsverzicht.
Es zeichnet für die nächsten Monate sich eine leichte Besserung ab. Die Anzahl der "Weakest Links", der am stärksten gefährdeten Schuldner mit Ratings von B- oder schlechter, ist vom Hoch bei 300 im April auf 251 gesunken. Allerdings geht der überwiegende Anteil des Rückgang auf die ausgefallenen Schuldner zurück.
Aber immerhin: Es kommen nicht unendlich viele weitere neue Schuldner von schlechter Qualität hinzu. Der Berg wird langsam abgetragen ... S&P erwartet in einem Jahr daher "nur" noch eine Ausfallrate von 6,9%. Immerhin etwas ...
S&P: Global Corporate Default Rate Rises To 9.71% In October 2009, Article Says
Update (19.11.09):
Dank an Scooby, der mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass direkt mehrmals Gläubiger und Schuldner vertauscht war ...
Die fallende Kreditqualität der Schuldner ist in diesem Blog schon lange ein Thema (u.a.
Zahl des Tages (13.4.09): 6). Auch habe ich mir schon ein paar Mal Gedanken gemacht, was das für die Aktienbewertungen bedeutet:
Damit haben die Bilanzen in nur gut 20 Jahren eine beeindruckende Kehrtwende gemacht: Ausgehend von intransparenten Bilanzen, in denen hohe stille Reserven schlummerten, kam es im Rahmen einer Transparenzinitiative zum Heben der stillen Reserven, was dann so weit getrieben wurde, dass die Bilanzen jetzt so ausgehöhlt sind, dass wir jetzt wieder intransparente Bilanzen haben, nur dass jetzt Verluste versteckt werden.
(
Zahl des Tages (04.09.09): 10,2%)
Das will ich daher nicht alles wiederholen. Noch einmal eine Zahl des Tages in diesem Zusammenhang zu bringen, kann allerdings nicht schaden.
Gestern gab es neue Zahlen von Standard & Poors zur Qualität der Schuldner und vor allem der Ausfälle. Danach sind bis zum Karnevalsbeginn (11.11) weltweit
243
Schuldner mit Anleihen im Gesamtwert von
573.000.000.000 (573 Milliarden) Dollar
ausgefallen. Zum Vergleich: 2008 gingen nur 126
Gläubiger Schuldner Pleite, allerdings größere, denn das Gesamtwolumen betrug 433 Milliarden.
Auf alle
Gläubiger Schuldner von Nicht-Investment-Qualität gerechnet betrug die Ausfallrate im Oktober
9,71% (Vormont 9,59%, Tief 0,79% Herbst 2007)
Es ist also in den letzten 12 Monaten fast jeder 10. Anleihenemittent mit Junk Qualität auch wirklich ausgefallen.
(Es fielen übrigens garantiert auch wieder ein paar
Gläubiger Schuldner aus, die S&P vorher noch auf Investmentqualität hatte. Beim letzten Mal waren 87% von S&P vorher als Junk geratet. Immerhin 13% hatten also vorher offiziell (fehlerhafterweise) Investmentqualität und fielen trotzdem aus. S&P betont die Zahl nachvollziehbarerweise nicht besonders ...)
Das Geld ist natürlich nicht weg, einen Teil werden die
Schuldner Gläubiger im Normalfall noch eintreiben können, in den meisten Fällen wohl durch eine Umschuldung mit teilweisem Forderungsverzicht.
Es zeichnet für die nächsten Monate sich eine leichte Besserung ab. Die Anzahl der "Weakest Links", der am stärksten gefährdeten Schuldner mit Ratings von B- oder schlechter, ist vom Hoch bei 300 im April auf 251 gesunken. Allerdings geht der überwiegende Anteil des Rückgang auf die ausgefallenen Schuldner zurück.
Aber immerhin: Es kommen nicht unendlich viele weitere neue Schuldner von schlechter Qualität hinzu. Der Berg wird langsam abgetragen ... S&P erwartet in einem Jahr daher "nur" noch eine Ausfallrate von 6,9%. Immerhin etwas ...
S&P: Global Corporate Default Rate Rises To 9.71% In October 2009, Article Says
Update (19.11.09):
Dank an Scooby, der mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass direkt mehrmals Gläubiger und Schuldner vertauscht war ...
Zahl des Tags (18.11.09): 9,71%
Hier stimmt doch was nicht:
AntwortenLöschen573.000.000.000 (753 Milliarden) Dollar
Joh, danke. Ist korrigiert!
AntwortenLöschenIch glaube, du verwechselst teilweise Gläubiger mit Schuldnern, kann das sein?
AntwortenLöschenAch du heilige *******. Wie peinlich ist das denn ...
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